Alles dient dem Ganzen
Schon als kleines Mädchen hat mich der Sinn meines Lebens sehr beschäftigt. Ich verschenkte meine bedingungslose Liebe, denn dazu war ich gekommen.
Doch ich erfuhr schon sehr früh, dass manche Menschen nicht gut damit umgehen konnten. Ihre eigene Verletztheit war so tief und sie reagierten mit Misstrauen auf mein Angebot.
Das machte mich in all den Jahren und unzähligen Versuchen mürbe und krank. Das Gefühl schlich sich bei mir ein, ich hätte alles vermasselt. Und "so wie es ist, ist es gut" und ich sollte "den Menschen dienen", klang in meinen Ohren wie Hohn!
Ich konnte nicht wirklich den Nutzen des Dienens erkennen. Dass ich selbst dann dem anderen diene, wenn ich in ihm schlechte Gefühle auslöse, verstand ich nicht.
In einer Nacht voller Tränen, in der ich meine Erfahrungen intensiv Revue passieren ließ, wurde es mir klar und es ergab jetzt alles einen Sinn für mich!
Ich hatte das Wort "Dienen" bis zu diesem Zeitpunkt missverstanden und ich erkannte:
Wir dienen den Menschen auch, wenn wir voller Wut und Ärger und sogar neidisch auf einander sind. Wir lernen immer voneinander, im Guten wie im Schlechten.
Wir dienen immer! Von Anfang an, in jedem Augenblick!
Der Mensch ist ein dienendes Wesen.
Jede Geschichte, jede Begebenheit, jeder Körper, das ganze Leben dient uns von Geburt an und wir dienen dem Leben. In jeder Hinsicht sind wir somit wichtig und dienlich in und mit unserem Menschenleben.
Was gut ist und was schlecht ist, bewerten wir! Wir handeln gemäß unserer eigenen Realität. Sind uns tatsächlich alle Zusammenhänge bewusst und kennen wir das große ganze Bild?
Ist es also gut, so wie es ist? Ja!
Denn es ist immer gut, so wie es gerade ist.
Wir sind immer gut, so wie wir gerade sind.